Aquarium für Diskusfische – das südamerikanische Wurzelbiotop

Beim Zierfischhändler werden heutzutage die unterschiedlichsten Fischarten angeboten. Neben den unterschiedlichen Größen, Farben und Formen unterscheiden sich die Fische mitunter sehr deutlich in ihren Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und die Beckeneinrichtung. Wenn die Fische auch langfristig erfolgreich Pflegen möchte, dann sollte man bei der Auswahl der Fischarten nicht nur nach optischen Kriterien entscheiden, sondern vielmehr die passende Fischart auswählen. Wie man dabei am besten vorgeht und auf was man achten sollte erfährt man im Folgenden.

Fischgruppen und ihre Ansprüche

Hat man sich für eine Fischgruppe entschlossen, die man pflegen möchte, dann empfielt sich ein Blick in den natürlichen Lebensraum der Fische. Dieser kann häufig wertvolle Informationen zur Wasserqualität, der Beckeneinrichtung und zur Vergesellschaftung liefern. Kommt ein Fisch beispielsweise in pflanzenreichen Gewässern vor oder besteht sein natürlicher Lebensraum aus steinigem oder sandigem Grund. In der Regel kann man dadurch ableiten welche Ansprüche ein Fisch an seinen künstlichen Lebensraum – das Aquarium – stellt.

Heute geht es um Diskusfische:

Aquarium für Diskusfische

Früher waren Diskus-Wildfänge aus dem Amazonasgebiet die Krönung der Süßwasseraquaristik und für die Mehrzahl der Hobbyaquarianer unerschwinglich. Inzwischen ist das Angebot durch erfolgreiche Nachzuchten stark erweitert worden und man kann gesunde und robuste Jungfische schon zu sehr günstigen Preisen bekommen. Leider haben viele professionellen Aquarianer dadurch das Interesse an den Diskusbuntbarschen etwas verloren und sind auf der Suche nach dem nächsten ultimativen Kick – wie der Haltung von Süßwasserrochen oder –Kugelfischen. Aber kaum eine Buntbarschgruppe wirkt mit ihrer Form- und Farbgebung und ihrem ruhigen Wesen so harmonisch in einem artgerecht eingerichteten Becken. Und so werden Diskusfische auch nach wie vor ihre Liebhaber finden. 

Diskusfische sind zwar keine ausgesprochenen Anfängerfische, aber auch nicht allzu schwierig zu pflegen. Mit ein wenig bereits gesammelter Erfahrung als Aquarianer sollte man es wagen, Diskusfische in einem eigens für sie und milieugerecht eingerichteten Aquarium zu pflegen. Dann wird man sicher diese Entscheidung nicht bereuen, denn Diskusfische können viele Jahre alt und mit der Zeit auch ausgesprochen zutraulich werden. Als dekoratives Beiwerk im Amazonas-Gesellschaftsbecken gehalten, wird man dagegen nur kurz Freude an den Diskusbuntbarschen haben.

diskusfische

Heimat und Wasserwerte der Diskus

In ihrer südamerikanischen Heimat kommen die Diskusbuntbarsche in extrem weichem, nährstoffarmen Wasser vor. Die zahlreichen Humin- und Gerbstoffe bewirken die colafarbene Färbung des Wassers und die niedrigen pH- und Leitfähigkeitswerte. Im Aquarium können Diskusfische aber auch gut in mittelhartem Wasser (ca. 10 bis 15°dGH) gehalten werden.

Für eine erfolgreiche Zucht sollte die Wasserhärte aber mit Hilfe von Ionenaustauschern oder Umkehrosmose gesenkt werden. Der pH-Wert lässt sich über Filterung mit ungedüngtem (!) Torf senken und stabilisieren. Wichtig ist, dass dabei keine abrupten Änderungen im Wasserchemismus auftreten.

Größe des Aquariums

Da Diskusbuntbarsche groß sind und stets in einer Gruppe von 6 bis 12 Tieren gehalten werden sollten, braucht man ein entsprechend großes Becken von mindestens 1m, besser 1,5m Länge und einem Wasservolumen von 300 Litern und mehr. 50cm Beckenhöhe gelten ebenso als Mindestmaß für ein Diskusfischaquarium. Als Kompromiss wählt man für eine Gruppe von 6 Diskusfischen eine Beckengröße von 120x60x60cm. Für eine erfolgreiche Aufzucht von Diskuswildfängen oder Nachzuchten sollte man aber eine Gruppe von wenigstens 12 Fischen wählen.

Einrichtung des Diskus-Aquariums

Eigentlich spielen Wasserpflanzen in der natürlichen Umgebung der Diskusfische im Amazonas-Gebiet keine wichtige Rolle. Während der regenarmen Zeit leben sie zwischen den ins Wasser ragenden Baumwurzeln und Ästen der Schwarzwasserflüsse. Den Gewässerboden bildet feiner Sand oder eine Schicht aus nur langsam verrottendem Falllaub und Detritus. Und in der Regenzeit ziehen sie in Scharen durch das weitläufige Gebiete der Urwaldbäume. Genauso gut kann man auch im Diskusfischaquarium auf eine Bepflanzung verzichten. Die Diskusfische stehen meist ruhig in der Gruppe zwischen ausladenden Moorkienwurzeln.

Als Bodengrund wählt man eine 5cm dicke Schicht aus feinem hellem Sand, in den die Diskusfische gerne nach Nahrung stöbern. Die Idealpartner für ein solches Amazonasbecken ist ein Rudel kleiner Panzerwelse, die ebenfalls dicht über dem Sandboden auf der Suche nach Würmchen und Insektenlarven unterwegs sind. Ein solches Becken lässt sich am einfachsten Sauber halten.

Hygiene ist für ein Diskusbecken nämlich oberstes Gebot, damit die Fische nicht von Parasiten und Krankheitserregern befallen werden. Ein Außenfilter sorgt für klares, sauberes Wasser und eine leichte, gleichmäßige Wasserbewegung. Einer starken Strömung würden die Diskusfische mit ihrer runden, schmalen und hohen Körperform nicht lange trotzen können.

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Tonvasen zur Fortpflanzung

Diskusfische sind Substratlaicher, die eine sauber geputzte, blanke Substratoberfläche zur Eiablage brauchen. Dazu stellt man ihnen eine einige hohe Tonvasen – wie abgebildet – zur Verfügung, das Blankputzen übernehmen sie dann meist selbst.

Pflanzen im Diskusaquarium

Aber auch Aquarienfreunde, die auf Wasserpflanzen nicht völlig verzichten wollen, können ein Diskusbecken einrichten. Wichtig ist, dass den Fischen genügend Freiraum zum Schwimmen bleibt, dass die Aquarienpflanzen mit wenig bis mittlerer Beleuchtung auskommen und an weiches, leicht saures Wasser adaptiert sind. Sehr harmonisch wirkt eine Gruppe großer Diskusfische und ein großer Schwarm kleiner, leuchtender Salmler ( Roten NeonsGlühlichtsalmer u.ä.). Für diese Schwarmfische ist eine Bepflanzung geradezu unverzichtbar, da mit sie in ihre Schutz und Deckung suchen können.

Dazu wählt man kleinere bis mittelhohe Pflanzen aus, die gruppenweise in den Mittelgrund gesetzt werden. Größere Solitärpflanzen oder Gruppen von Stängelpflanzen kommen an die Seitenwände oder in den Hintergrund des Beckens. Aufsitzerpflanzen kann man auf das Wurzelholz binden. Als große Solitärpflanze kommt das Papageienblatt mit seinen dunklen weinroten Blättern infrage. Es wächst in weichem bis mittelhartem Wasser bei einem pH-Wert<7. Und als Kontrast dazu die feinfiedrige Riesen-Harnixe Cabomba aquatica in leuchtendem Hellgrün. Man setzt sie am besten direkt unter ein Spotlight, denn diese Weichwasserpflanze braucht viel Licht. Für den Mittelgrund oder einen Platz an den Seitenwänden wählt man eine der zahlreichen, mittegroßen Schwertpflanze aus der Gattung Echinodorus, die im Amazonasgebiet vorkommen. Als Schwimmpflanzendecke zur Dämpfung des Lichts kann man auf die weltweit verbreitete Muschelblume Pistia stratiotesoder den Schwimmfarn Salvinia molesta zurückgreifen.

Literaturhinweise

Diskusfische

Diskusfische

Amazoniens Diskusfische

Amazoniens Diskusfische

Der Diskus Buch Tropical Fish Keeping Special Edition

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CreateSpace. 2014

Der Diskus Buch Tropical Fish Keeping Special Edition - Feiern 25 Jahre! Für Natur Aquarien, gesunde Ernährung, Fisch Pflege und mehr ..... Erste "Der Discus-Buch" im Jahr 1989 veröffentlicht wurde, feiert jetzt 25 Jahre im Jahr 2014 mit dieser farbenSonderAusgabe. Mit über 110 Farbfotos und nur 17 Schwarz-Weiß-Bilder der frühen Tage Spanning 25 Jahren als Sonderausgabe Buch. "Alastair Agutter begann Haltung und Zucht tropischer Fische als Aquarianer im Alter von 9 Jahren und ein engagierter...

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